ZU SCHÖN UM WAHR ZU SEIN

In der Advents- und Weihnachtszeit begegnen uns öfters Engel, die Botschaften von Gott überbringen. Ob sie so aussehen, wie der kitschige Engel auf dem Bild? Keine Ahnung, die Bibel lässt da viel Raum für Phantasie. Was ich aber weiß: zu allen Zeiten erschien den Empfängern Gottes Botschaft so verwunderlich und unglaublich, dass sie Zweifel hatten, ob sie wohl stimmen könnte.

Überraschend: Gott kann damit umgehen. Er hat Verständnis für uns und geht liebevoll auf Nachfragen ein. Er begegnet den Zweiflern in ihrem Wunsch nach mehr Sicherheit. Er tut das, weil er möchte, dass jede und jeder wieder Hoffnung haben kann, dass es besser, gut, ja sogar wunderbar wird.

Wenn du diese Hoffnung schon hast, umso besser. Dann sei ein Zeichen dieser Hoffnung in deinem Umfeld. Werde anderen mit kleinen Zeichen zum Engel. Vielleicht hörst du dann von ihnen so etwas wie „Dich schickt der Himmel!“.

GENAU RICHTIG

So zerknittert wie der Zettel auf dem Bild fühlen wir uns oft.

„Wenn ich alle Weihnachtsgeschenke bis zum 15.12. gekauft hab und sie auch noch liebevoll ausgesucht sind, wenn ich das Haus staub- und streifenfrei geputzt habe, bevor meine Weihnachtsgäste kommen, wenn ich ein tolles Menü zaubere, dann werde ich glücklich sein“ denkt die perfekte Gastgeberin. „Wenn ich Supernoten hab und ein tolles Abi hinlege, dann werde ich glücklich sein“ denkt der perfekte Schüler. „Wenn ich jeden Tag als erstes stille Zeit mache, jeden Tag Fürbitten spreche, reichlich spende, dann werde ich glücklich sein“ denkt die perfekte Christin. Das sind nur Beispiele, könnt ihr beliebig erweitern.

Alles Quatsch! Die Botschaft von Weihnachten ist: Hey, du bist genau richtig! So sehr hat Gott uns Menschen lieb, dass er seinen Sohn für alle schickte, die verzweifelt versuchen, sich durch Perfektionismus selbst zu retten, damit Jesus uns vom Perfektionismus erlöst.

 

KANN DENN WEISHEIT SÜNDE SEIN?

Ihr kennt wahrscheinlich die Geschichte, die Menschen im Paradies ließen sich verführen, die köstlichen Paradiesäpfel vom verbotenen Baum zu probieren. Die Schlange versprach ihnen: „ihr werden sein wie Gott und selbst erkennen, was gut und schlecht für euch ist.“

Seitdem lebt kein Mensch mehr im Paradies und wir müssen wirklich selbst erkennen, was gut und schlecht für die Schöpfung ist. Schwere Aufgabe, die die Menschheit ziemlich versemmelt hat bisher. Man denke nur an Kriege, Klimaerwärmung, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, Artensterben. Finden wir einen Rat in Gottes Wort? Respekt vor dem Schöpfer ist der Anfang der Weisheit, lesen wir. Gott findet das Streben nach Weisheit gut.

Wir werden aus eigener Kraft nicht ins Paradies zurückkommen, aber hier sind drei Vorschläge zum Tun:

  1. Jeder noch so kleine Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zählt.
  2. Die Erkenntnisse der Wissenschaft als Geschenk von Gott annehmen.
  3. Gottes Wort immer wieder neu zuhören, um seine Weisheit und Weisung immer besser zu verstehen.

GOTT KANN

Bei Gott ist nichts unmöglich, das ist eine der Botschaften der Geschichten, die wir im Advent hören. Und das gilt auch heute noch.

Gott kann – bei ihm ist nichts unmöglich: verknäulte und verknotete Beziehungen entwirren, Bewegung in festgefahrene Standpunkte bringen, aus minikleinen Anfängen Großes wachsen entstehen lassen, das Licht der Hoffnung in dunkelste Verzweiflung leuchten lassen.

Warum er das tut? Er ist uns freundlich gesinnt und geht barmherzig und liebevoll mit unseren Zweifeln und Unzulänglichkeiten um.

Was braucht es, um solche wunderbaren Entwicklungen zu erleben? Du musst dich darauf einlassen und bereit sein deinen Teil dazu beizutragen, nämlich das, was der Höchste dir aufträgt. Dein Leben wird dadurch nicht direkt paradiesisch, aber es bekommt einen Sinn und ein Ziel. Was könnte es besseres geben als Abenteuer an der Hand des himmlischen Vaters?

JEDER MENSCH BRAUCHT VERGEBUNG

Man muss nur lang genug suchen, dann findet man bei jedem Menschen schwarze Flecken auf der weißen Weste: geschönte Lebensläufe, abgeschriebene Doktorarbeiten, manipulierte Meinungsumfragen. Nicht nur heutige Politiker, auch die Helden der Bibel sind davon betroffen. Hier einige der Verfehlungen von König David: Machtmissbrauch, Auftragsmord, Ehebruch, Vertuschung. Bestraft ihn Gott dafür mit Feuer und Schwefel? Nein, er macht ihm seine Schuld bewusst und vergibt, als David ernsthaft bereut.

Was mich das lehrt? Auch ich stehe in der Gefahr verblendet zu sein und mein Fehlverhalten gar nicht wahrzunehmen. Und: Gott  verurteilt Haltungen und Handlungen, nicht Menschen. Er gibt jedem und jeder neue Chancen.

BITTE AUSPACKEN!

Der Oktober entwickelt sich zum Geschenkemonat. „So sehr hat Gott die Welt lieb, dass er seinen Sohn opferte, damit alle, die das glauben, erlöst werden“ (Joh, 3, 16). Das ist Gottes größtes Geschenk an uns.

Geschenke muss man auspacken. So ist das mit dem „Glauben“ auch. Nicht nur darüber nachdenken, du musst es ausprobieren, ob Gott dich in allen Lebenslagen begleitet, wenn du darauf vertraust. Dann kann aus dem „ob“ ein „dass“ werden.

WENN JESUS DICH TRIFFT …

Jede und jeder von uns hat in einer Art ein „schweres Los“ zu tragen: wir leiden an den Umständen, unserer Kindheit, unseren Mitmenschen, unseren eigenen Unarten. Wenn Jesus dich trifft und du ihm begegnest, geschehen Wunder. Du wirst das „Schwere los“. Du fühlst dich „schwerelos“, unbeschwert, befreit, fröhlich. Wie das passiert? Gottes Geheimnis. Der Zollbeamte Zachäus hat es erlebt, als er Jesus in sein Haus ließ, nachzulesen beim Evangelisten Lukas im Kapitel 19. Du kannst das auch heute noch erleben. Trau dich einfach, Jesus reinzulassen, wenn er anklopft.

GELIEBT: EINFACH SO

Geht dir das auch so? Du hörst eine Melodie und schon hat sie sich als Ohrwurm bei dir eingenistet. Laufend ertappst du dich beim Summen.

Mich lässt diesmal ein Liedtext nicht los, vielleicht gerade, weil ich die Melodie wenig eingängig finde. „Ich bin geliebt“ singt Birgit Dörnen, „ganz einfach, weil ich bin, von Gott geliebt und kann nur ‚Danke‘ sagen.“ Von Gott geliebt, ohne Vorbedingung und ohne Gegenleistung: Was für ein fast unglaubliches Geschenk!

DANKBARKEIT ÜBEN

Wenn ich einfach so und unverdient etwas geschenkt bekomme, dann entsteht Dankbarkeit, das Bedürfnis etwas zurück zu geben. Dankbarkeit ist gut für meine eigene Gesundheit, das ist durch Studien belegt. Dankbarkeit kann man üben. Hier sind drei einfache Schritte:

Mach dir klar, wie viel Gutes dir geschenkt wird. Denke am Ende des Tages darüber nach und notiere dir drei kleine Dinge in ein kleines Heft oder auf einem DIN-A-3 Blatt, das sich mit der Zeit füllt und in ein Danke-Poster verwandelt. Der Sonnenschein, der wieder gefundene Ohrring, der Beinah-Unfall – dir fällt bestimmt jeden Tag etwas ein, dass du dir nicht verdient hast.

Sag aktiv Danke. Bedank dich an der Supermarktkasse, wenn dir jemand geholfen hat, oder beim Schöpfer für das gute Essen, das wir im Übermaß zur Verfügung haben. Der Gebetswürfel mit Tischgebeten kann dir dabei helfen. Material und einen Bauplan kannst du anfordern bei gemeindeleiter@baptisten-koeln.de.

Gib etwas zurück, gib ab von deinem Überfluss an Dingen, Geld oder Zeit. Verschenke eine Sache an Leute, die sie dringender brauchen. Spende großzügig für eine gute Sache. Lade jemand auf einen Kaffee ein und erkundige dich ernsthaft, wie es der Person geht.